Neueste Nachrichten

Betriebliche Mobilität nachhaltiger gestalten

Europäische Zertifizierung für nachhaltige Unternehmensmobilität

Die vom Bundesverband Fuhrparkmanagement (BVF) mitgegründete Fleet and Mobility Management Federation Europe (FMFE), hat gemeinsam mit den sieben Landes-Mobilitätsverbänden einen Zertifizierungsprozess entwickelt, der ab sofort verfügbar ist: Die Europäische Zertifizierung für nachhaltige Unternehmensmobilität (ECSM für European Certification Of Sustainable Mobility).

„Das ist ein Meilenstein auf dem Weg zum nachhaltigen Mobilitätsmanagement, denn erstmals wird durch uns ein Standard gesetzt, der europaweit gültig ist. Mit ihm wird nicht nur der Ist-Stand des Fuhrparks, sondern der gesamten Unternehmensmobilität in den Blick genommen, Ziele formuliert und Wege zur Weiterentwicklung und Verbesserung aufgezeigt. Profis begleiten das Unternehmen dann vier Jahre bei laufender Überprüfung der Zielerreichung und möglicherweise Anpassung der Maßnahmen“, berichtet Marc-Oliver Prinzing, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Fuhrparkmanagement (BVF). „Nachhaltig ist dabei nur die Mobilität, die nicht vermieden werden kann, ohne dass es für das Unternehmen nachteilige Wirkungen hat“, ergänzt der BVF-Vorsitzende.

Das Angebot richtet sich an alle Unternehmen, die die Verbesserung der Unternehmensmobilität hin zu mehr Nachhaltigkeit fördern und so einen Beitrag zu langfristigen ökologischen Verbesserungen unterstützen möchten.

„Wer die Ziele erreicht und Schadstoffemissionen reduziert, agiert nicht nur im Sinne unserer Umwelt. Das allein wäre schon ein wichtiger Anlass. Zusätzlich können Kosten eingespart werden.“

Marc-Oliver Prinzing, Vorstandsvorsitzender des BVF

Über das europäische Netzwerk der FMFE können international agierende Unternehmen in allen beteiligten Ländern eine einheitliche Vorgehensweise nutzen und müssen dennoch nicht auf die Berücksichtigung der länderspezifischen Besonderheiten verzichten. Die Zertifizierung erfolgt in drei Schritten und ermöglicht Unternehmen, einen Beitrag zur Nachhaltigkeit im Fuhrpark- und Mobilitätsmanagement zu leisten. Nach dem Auftrag zur Begleitung und Zertifizierung werden zunächst alle wesentlichen Informationen zur Unternehmensmobilität analysiert, Ziele definiert und ein Verbesserungsprogramm erarbeitet. In der Implementierungsphase werden die Maßnahmen umgesetzt bzw. implementiert und nachverfolgt. Vier Jahre lang erfolgt eine jährliche Evaluation.

Das Hauptaugenmerk der Bewertung liegt beispielsweise auf der Organisation der betrieblichen Mobilität, auf der eingesetzten Technik und der Nutzung alternativer Antriebe. Da jedes Unternehmen anders aufgestellt ist, findet die Bewertung individuell statt.

„Dazu kommt, dass nicht jeder alternative Antrieb auch automatisch umweltfreundlich ist. Falsch eingesetzt führen sie nicht nur zu erheblichen Mehrkosten gegenüber den fossilen Antrieben, sondern auch zu einer negativen Umweltbilanz.“

Axel Schäfer, Geschäftsführer des BVF

Auch mit herkömmlichen Antrieben kann die Umweltbilanz verbessert werden, etwa durch eine Reduktion des Kraftstoffverbrauchs.

Engagement für nachhaltige Mobilität

Durch die ECSM-Zertifizierung können die Unternehmen von der Außenwirkung auf Kunden und Partner profitieren, genauso wichtig ist aber die Innenwirkung. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen deutlich, dass das Unternehmen seine Nachhaltigkeitsstrategie ernst meint und es voran geht. Die soziale Verantwortung der Unternehmen wird sichtbar, die Mobilität verbessert sich und es wird ein Beitrag zur Emissionsminderung geleistet. Nach Erlangen einer festgesetzten Punktzahl wird das Zertifikat für „Nachhaltiges Mobilitätsmanagement“ von der FMFE und dem Fuhrparkverband verliehen.

Die Europäische Zertifizierung für nachhaltige Unternehmensmobilität richtet sich an Unternehmen, die ein Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit setzen wollen. Erstmals wird damit ein europaweit gültiger Standard geschaffen.

Durch die rasante Entwicklung im Bereich des nachhaltigen Mobilitäts- und Fuhrparkmanagements, hat das Zertifikat eine begrenzte Gültigkeit von einem Jahr. Es ist immer vorgesehen in Intervallen von zwölf Monaten eine Überprüfung durchzuführen. Durch die regelmäßige Erneuerung lassen sich die Erfolge für das Unternehmen messen. Der Prozess bietet in den verschiedensten Handlungsfeldern Verbesserungsmaßnahmen. So kann es die betriebliche Mobilitätsstrategie durch die Einführung einer nachhaltigen Mobilitätspolitik verändern und den Kunden und Lieferanten verschiedene Parameter für Nachhaltigkeit bieten. Weitere Handlungsfelder sind Themen wie die angemessene Flottendimensionierung bis hin zu Änderungen der Mobilitätsgewohnheiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Übergeordnetes Ziel ist dabei immer, die bestmögliche und nachhaltigste Unternehmensmobilität zu erreichen, die letztlich durch die internationale Zertifizierung nach dem FMFE-Standard europäische Anerkennung findet. Alles in Allem zeigt das ECSM viele Ansätze für ein nachhaltigeres Mobilitäts- und Fuhrparkmanagement. „Das ist ein sehr strukturiertes und von Anfang an betreutes Programm, bei dem das Team des Fuhrparkverbandes intensiv unterstützt“, sagt Schäfer.

Weitere detaillierte Informationen zum Zertifizierungsablauf und die ECSM-Broschüre zum Download finden Sie hier: https://www.fuhrparkverband.de/nachhaltiges_mobmgmt.html.

Der Autor

Wolfgang A. Eck ist Wirtschaftsjournalist bei Financial Publishing in Weilburg/Rhein-Main.

Über Wolfgang Eck

Siehe auch

Allzeithoch für deutschen Flottenmarkt

2023 verzeichnet der Relevante Flottenmarkt ein neues Allzeithoch Frankfurt, Januar 2024. Der Relevante Flottenmarkt hat …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert